Während der Bundespräsident, der Kanzler, zweiterer wohl nur scheinheilig, und andere Festredner des Anschlusses Österreichs an Nazideutschland gedenken und vor Hetze, Diskriminierung und damit einhergehender Entmenschlichung warnen und auch Österreichs Mitschuld an dem Drama das folgte thematisieren, …
… hört eine Teilmenge der österreichischen Regierung gar nicht zu. Gaulreiter Kickl, sein Vizekanzler K.H. Strache, der Propaganda-Höferl und zahlreiche weitere Burschenschaffner träumen genau davon.
Sie sehen sich schon, huldvoll in die Menge winkend, im Horch den Ring entlangfahren. In einer wunderbaren Choreografie strecken alle die rechte Hand in die Höhe. Das ist schön! Jeder in der Menge bestellt fünf Bier.
Am Abend wenn die Arbeit getan ist, die Andersdenkenden, die Zweifler, die Schmarotzer allesamt konzentriert untergbracht sind, ist die Zeit das jahrzehntelang gescholtene, jedoch in Hinterzimmern stets bewahrte und ungeschwärzt gepflegte, Liedgut mit donnernder wagnerianischer Inbrunst vorzutragen.
Ja diese Träumer gab´s in Österreich immer und sie wurden Ewig Gestrige genannt. Sie waren eine kleine Minderheit und alle dachten „irgendwann sterben´s eh aus“.
Doch jetzt sind sie nicht nur salonfähig, nein jetzt sind sie an der Macht. Von Aussterben kann keine Rede mehr sein. „Herrschaftsseitn! wenn´s bei den Dinos funktioniert hat, warum ned bei denen“ mag manch ein Verzweifelter denken.
Es ist gut und richtig, dass wir offiziell gedenken, doch das reicht nicht mehr, denn auch damals kamen Verachtung für die Demokratie, Militarismus, Intoleranz und Gewalt nicht über Nacht. Österreich und auch einige andere Staaten Europas sind schon wieder auf diesem unheilvollen Weg des Faschismus in den Abgrund.