Paket auf Reisen: DHL vs. Salzamt

Der Hubert hat aktuell ein Logistikproblem. Um es vorwegzunehmen: „Nein Amazon kann gar nichts dafür. Ganz im Gegenteil. Auf Nachfrage beim Kundendienst sehr zuvorkommende Unterstützung und äußerst kompetente Hilfestellung, sowie sehr kundenfreundliche kulante Maßnahmen seitens des Onlineriesen“.

Andererseits gibt es da noch DHL und Österreichische Post. Bei beiden lässt sich verkürzt sagen: „MitarbeiterInnen antworten mit vorgefertigeten Textbausteinen, sind in keinster Weise kundenorientiert, sind nicht bereit intern nachzuforschen, teilweise ignorieren sie die Tatsachen wo sich das Paket befindet einfach und laden sämtliche Arbeit wieder beim frustrierten Kunden ab.“ Da der Hubert ja schon ein älteres Baujahr ist, kennt er ja noch die klassische österreichische Beschwerdevariante, nämlich das Salzamt.

Der einstige Beamtenstadl Österreichische Post ist ignorant und kundenfeindlich wie eh und je. Doch diesem Kundenumgang steht DHL in nichts nach.

Wie war denn das nun? Der Hubert bestellt kurz vor Weihnachten ein teures Samsung Handy bei Amazon. Lieferung erfolgt laut Amazon am 27.12.2017 Bis daher alles ok, denn der Hubert benötigt das Smartphone ja nicht vor Weihnachten. Dann eine Nachricht von Amazon, dass die Lieferung schon am 23.12.erfolgt, Das ist insofern ein bisserl blöd, weil am Samstag 23.12. niemand das Paket annehmen kann, denn die Adresse ist das Büro vom Hubert und da ist eben am Samstag keiner. Bei Amazon kein Problem!
Da das Paket ja noch gar nicht versendet ist, einfach in der Bestellung die Wohnung vom Hubert als neue Zustelladresse angeben und fertig.

Nun ja – am 23.12. keine Lieferung! Weihnachten, mit allzuviel Essen und Trinken, grauenhaftem Familiengesinge vorm brennenden Baum, wo es doch CDs, MP3s, whatever mit schönen Weihnachtsliedern gibt, geht vorbei.
Es ist schon der 28.12. noch immer kein Paket für Hubert.
Wozu gibt´s die Sendungsverfolgung. Jetzt wird es ein wenig seltsam. Laut Sendungsverfolgung DHL wurde die Sendung bereits am 23.12. an der Privatadresse zugestellt! Das wirft nun doch ein paar Fragen auf.

Es folgen Silvesterraketen, verängstigte Haustiere und das Neujahrskonzert. Am 02.01.18 hat uns die Arbeitswelt 2018 wieder und auch bei DHL ist der Support wie gewohnt – erreichbar. Wie heutzutage üblich irgendein Callcenter im nirgendwo. Der Hubert liebt ja Musik, doch das Warteschleifengedudel schmerzt in den Ohren, zudem muss man sich durch ein, gefühlt 100seitiges, Anrufmenü quälen. Es folgen die Standardantworten, MitarbeiterInnen, die nicht mal die eigenen Sendungsverfolgungen verstehen, den Kalender nicht lesen können und auch sonst nicht Gefahr laufen eines schönen Tages einen Nobelpreis zu ergattern.
Nun am Ende zweier Telefon-marathon-gespräche stellt sich heraus, dass ein Zustellversuch am 27.12. an Hubert´s Privatadresse erfolglos geblieben war und das Paket deshalb bei einem Paketshop in der Nähe (=it´s a Billa by REWE) hinterlegt ist.

Zu erwähnen ist noch: „Hubert hat von DHL keinerlei Information über eine erfolglose Zustellung erhalten, kein Zettel an der Tür, nichts im Briefkasten, keine Nachricht am Handy“
Diese kleine Zwischenbeschwerde wird vom DHL Salzamt wie gewohnt ignoriert.

Da es nun schon finster, weil Winter, war und zudem nach 19:30, war auch nichts mehr mit raschem Billabesuch. Der nächste Morgen: Hubert im Büro – Login Amazon – Bestellverfolgung – Da schau her – Paket im Paketshop – Aufbewahrungsfrist abgelaufen.

Wieder Anruf bei Salzamt, weitere 100 Seiten Anrufmenü folgen. Dann endlich ein Mensch in irendeinem … irgendwo in … Dem Hubert wird versichert: “ Ja die Aufbewahrungsfrist läuft heute ab, das Paket ist jedoch noch zuverlässig im Paketshop“. „Nun ich kann es heute gegen 17:30 abholen. Können sie mir garantieren, dass das Paket dann noch im Paketshop ist?“ „Ja natürlich“ versichert das Salzamt.

Es ist 17:30: Hubert nähert sich dem Billa Lagerraum. Laut Fingerzeig der Kassiererin der Ort an dem die DHL Träume erfüllt werden. Irgendwo zwischen stimmungsvoll angeordneten Bananenschachteln und weiteren Lebensmitteln ein, einst wohl gelber, Transportkarren mit Paketen darauf. „Das Paket ist ein Handy von Amazon. Das Packerl sollte nicht sehr gross sein“
Der zweifellos fachlich geschulte Billa by REWE – DHL – Shop Mitarbeiter kramt sogleich 2 Pakete hervor. Beide so groß, dass darin 100 Handys Platz gehabt hätten. Oh welch eine Ãœberraschung für Hubert, dass keines dieser Pakete für ihn bestimmt war.

Die Lager – Paketshop Fachkraft wühlt sich nun durch alle Pakete auf dem Wagen. Man sieht die Logistik, die ganze Effizienz von DHL durchströmt ihn. Kein Paket wird öfter als fünfmal überprüft, gedreht, geschüttelt – das Ganze dauert ein wenig länger als erwartet.
Unverhofft macht der Billa by REWE Mitarbeiter wortlos auf dem Absatz kehrt, verschwindet in einem kleinen Kämmerchen und kommt innerhalb weniger Sekunden wieder hervor. Er hält was in der Hand. Hubert schwant Böses – So klein ist das Handy nun auch wieder nicht. Mit den Worten: „Des Packerl is heit zruckgschickt wordn woahrscheinli“ entnimmt der Hubert der ihm entgegengestreckten Hand ein Kärtchen mit – der Nummer vom DHL Salzamt!

„Wissen´s vielleicht wann das heute abgeholt worden ist?“ „so um drei circa“ und die DHL Fachkraft verschwindet in die Orangerie hinter zahlreichen gemäß Chaostheorie gestapelten Navelas Schachteln.
Hubert ruft Salzamt, wie erwartet umsonst. Das Smartphone reist bereits zurück nach Amazonien, obwohl doch nur eine einfache Fahrt gebucht worden war.
Das Gute an der Sache: Amazon erstattet den Betrag umgehend.

Das war jedoch nur er erste Teil. Der Hubert veranlasst ja umgehend eine Neubestellung des Handys. Dazu ordert er auch noch gleich ein paar Büromaterialien bei Amazon. Diemal erfolgt der Versand mit der Österreichischen Post. Seit Jahrhunderten müssen die ÖsterreicherInnen mit dieser leben, in schlechten wie in miesen Zeiten. Veilleicht schalten sie auch morgen wieder ein, bei Paket auf Reisen Teil 2 Die Post – Gott erhalt´s unser Salz(amt)

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