Wieder eine Woche vorbei. Erfüllt mit „Das ganze Internet ist weg“ über „… und am Bildschirm steht ich muss was bezahlen, damit wieder alles entschlüsselt wird“ bis hin zu „Warum dauert das so lange…“.
Es gibt auch immer wieder Erfreuliches wie:“Danke dass sie dass so schnell erledigt haben“ bis zu „Danke, nicht mal der technische Support des Herstellers war so kompetent wie ihr“. Intern ärgert sich der oder die schon mal über unser ERP, andererseits liegt´s auch leider oft nicht am Programm, sondern an denen die es nicht richtig nutzen können oder wollen.
Wie jede Woche Viel Schatten und viel Licht, denn das eine geht ja gar nicht ohne das andere – neh?
So oder so, einen kleinen Schluck am imaginären Balkon, haben wir uns allemal verdient. Mittlerweile hat es auch der 18 Jahre alte Aberlour zu uns geschafft.
Im direkten Vergleich gewinnt eindeutig der Dalmore, auch wenn der Aberlour ein hervorragender Whiskey ist, so ist er mir doch ein wenig zu scharf im Abgang.
Die grösste Änderung im Ritual betrifft jedoch die Wahl der Gläser. In den ersten Blauen Stunden tranken wir das schottische Gold aus Glencairn Gläsern. Die schmale Öffnung verhindert das schnelle Entweichen des Aromas und man kann deshalb richtig gut schnüffeln und nicht einfach nur trinken.
Das wurde uns so erzählt. Diese feinen Unterschiede nimmt meine Nase, auch wenn sie wahrlich groß geraten ist, gar nicht mehr wahr.
Es mag zwar das Aroma nicht so rasch entweichen, irgendwie ist leider mittlerweile fast der gesame Inhalt aus der Flasche entwichen. Wie konnte das nur passieren trotz der kleine Öffnung?
Die Optik eines Glencairn Glases ist irgendwie so gar nicht nach „Wir geniessen nach Feierabend…“.
Also ab ins nächste Fachgeschäft und ein paar „echte“ Whiskeygläser ausgesucht. Diese in Fachkreisen wohl Tumbler genannten Gläser isolieren durch ihren dicken Boden den Inhalt besser und sind durch die breite Öffnung leichter zu befüllen. Da ist´s auch nicht schwer ein paar Eiswürfel reinzuwerfen. Angeblich ja ein Sakrileg bei einem guten Scotch.
Nun wir haben beides probiert und auf unserem Balkon finden ab sofort nur noch schöne Tumbler aus Bleikristall Verwendung. Wir finden die passen einfach besser. Sie vervollständigen die Blaue Stunde in ihrer Gesamtheit aus Loslassen, Entspannen, Reflektieren, Genießen.
Auch wenn sich das Aroma schneller verflüchtigt; wer sagt denn, der Inhalt muß so lange im Glas bleiben.