Da steht der Hubert aber vor einem ganz blöden Problem!
Der vom Lieferanten versprochene Server und die Windows 2008 R2 Retail Lizenz sind noch immer nicht geliefert und der Server sollte eigentlich schon beim Kunden produktiv sein.
Also macht der Hubert das was schon mal funktioniert hat.
Er holt sich schnell einen Leihserver, installiert die Windows Server 2008 R2 Trial Version, die er sich zuvor 2 mal runtergeladen hat, denn beim ersten Download war das Image leider beschädigt.
Auf sowas kommt man ganz leicht drauf, indem man das Image auf eine DVD brennt und die Installation dann bei 30% abbricht, weil eine Datei nicht gelesen werden kann.
Darauf folgt Variante 2 mit einem USB Stick. Die Installation bricht wieder ab, aber erst bei 38%.
Murphy´s Law hat schon wieder zugeschlagen.
Wie auch immer Hubert´s zweiter Downloadversuch hat funktioniert. Also Windows Server installieren, und wenn der „echte“ Server mit der W2K8 R2 Lizenz geliefert ist, die Evaluation Version mit dem Retail Key aktivieren, die ganze Maschine mittels Server Backup sichern und mit Bare Metal Restore auf den eigentlichen Server zurückspielen. Dann noch ein paar Treiber einspielen fertig.
Soweit so gut – in der Theorie, denn:
Die Aktivierung der Evaluation Version mit einem lizensierten Produktschlüssel ist zwar grundsätzlich möglich, wird aber von Microsoft nicht unterstützt.
Auszug aus dem Technet:
Question: Can you convert the evaluation version to a full version?
Answer: Although this conversion is not blocked, we do not support an upgrade from an evaluation version to a full version or changing the product key to a full version key. To upgrade to a full version, you must install non-evaluation media. If you change the product key to Full Version, the visual evaluation references in Winver and as displayed in Slmgr /DLV output are removed, but the WLMS service remains on the system and the media retains its evaluation status.
Noch so ein Satz aus dem Forum:
Although you have activated your server, it is unsupported to upgrade to a full version or to change the product key to a full version. To upgrade to a full version, you must use non-evaluation media to do a new install. If you change the product key to Full Version the visual evaluation references in Winver and in displayed in Slmgr /DLV output are removed, however, the WLMS service is still on the system and this is still evaluation media.
Da gibt es nämlich den Windows Licensing Monitoring Service, kurz WLMS, der immer noch auf der Maschine vorhanden ist. Und trotz Aktivierung kann es passieren, dass man eines Morgens in die Firma kommt und der Server ist heruntergefahren.
Wie kriegt man diese WLMS.exe nun weg, bzw. wie umgeht man diesen Dienst dauerhaft?
Laut Microsoft gar nicht. Der einzige Weg führt über eine Neuinstallation des Systems mit einer Vollversion von Server 2008 R2.
Angeblich funktioniert es aber auch ganz einfach:
Eine administrative Shell öffnen.
sc stop "WLMS" sc config "WLMS" start= disabled
eingeben.
Den Dienst entfernen mit:
sc delete "WLMS"
fertig.
Eine andere Variante dem WLMS zu Leibe zu rücken:
- Regedit mit erweiterten Rechten ausführen.
- Navigiere zu HKLM\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\WLMS.
- Rechtsklick auf WLMS und Permissions auswählen.
- Auf „Erweitert klicken und den Tab „Besitzer“ auswählen.
- Besitzer auf Administratoren ändern, „Besitzer ersetzen“ klicken und „Ãœbernehmen“.
- „OK“ klicken und im Tab „Sicherheit“ überprüfen, ob Administratoren auch Vollzugriff haben. Danach auf „OK“ klicken
- Die Starteigenschaft des WLMS Dienstes auf 4 setzen.
Wie sich das Betriebssystem jedoch langfristig nach diesen Aktion verhält lässt sich nicht prognostizieren, weshalb der Hubert davon in einer Produktivumgebung dringend abrät.
Wie auch immer, der Tag war sowieso schon versch…, war natürlich auch ein Sonntag.
Also hat der Hubert noch ein Image runtergeladen, diesmal eine MAPS Version. Die hat er dann installiert, aber keine Nummer eingetragen. Jetzt hofft der Hubert, dass die Original Server Retail DVD rasch geliefert wird, denn die so installierte Version muss innerhalb von 3 Tagen aktiviert werden. Ob das überhaupt funktioniert weiss auch der Hubert noch nicht und vielleicht hat er sich bis dahin auch schon zu Tode geärgert.
Microsoft und die Lizenzpolitik verursachen manchmal wenn´s eh schon eng wird zusätzlichen Stress und auch schreckliche Kopfschmerzen. Es lebe Aspirin und Co.
Dabei hätte der Hubert so einen gemütlichen Sonntag Nachmittag geplant gehabt, natürlich gemeinsam mit seiner Nachbarin der Babsi, aber das ist vorerst mal verschoben.
Der Nachtrag:
Die Aktivierung der installierten MAPS Version mit dem Productkey der retailversion hat funktioniert
So fand der Ärger wenigstens diesmal keine Fortsetzung.