Hubert beschäftigt sich ja nicht nur mit Bits und Bytes, besonders wenn er übernachtig (= müde, aber kann nicht schlafen ) ist, schiessen im allerlei Gedanken durch den Kopf. Vieles davon ist für nix, manches sind Grundfragen der Menschheit, und manchmal sind es nur Socken.
Seine Erkenntnisse in solchen Phasen sind wohl kaum wissenschaftlich fundiert, aber als Grundlage können sie allemal dienen. Ganz arg ist es wenn er zuviel Zitronenöl in seine Duftlampe füllt. Riecht zwar gut, fungiert aber auch als Muntermacher und da kommt dann heraus was jetzt hier folgt.
Hubert neigt auch dazu zwischen den Zeiten zu springen und auch mal ein wenig abzuschweifen, aber er verliert nie das Ziel aus den Augen, das da lautet: „Weiss noch nicht genau, schau ma amol“
Gestern hat Hubert wieder mal einen einzelnen Socken aus seiner Waschmaschine gefischt, nicht irgendeine, sondern ein deutsches Markenprodukt und die Deutschen verlieren selten was, abgesehen von 2 Weltkriegen.
Und wie er da so steht mit seinem Singlesocken, stellt sich Hubert DIE Frage: „Wohin verschwinden all die Socken und warum immer nur einzeln und nicht paarweise“?
Wie haben die Alten Ägüpter das gesehen?
Na ja, warmes Klima, feiner Sand, keine Socken also auch keine Frage!
Die alten Griechen:
Auch relativ warm und dann diese Riemchensandalen. Also die mit Socken, das geht ja aus modischen Gründen ja mal gar nicht. So saßen die alten Griechen entweder gelangweilt in alten Fässern, oder aber sie warfen flache Teller und Speere um die Wette. Manche joggten von Ort zu Ort, teilweise mehr als 40 km am Stück.
Die Spartaner (eine Teilmenge der Griechen ) wanderten gerne in kleinen Gruppen ( max. 300 Teilnehmer ) in die Berge und ließen sich dort von Massen an unerwünschten Zuwanderern aus Persien massakrieren, somit war für sie das Verschwinden der Socken eher zweitrangig.
Die Alten Römer:
…hatten auch keine Zeit für die Sockenfrage. Sie waren damit beschäftigt, die ganze Welt zu erobern, ausgenommen ein kleines Dorf in Gallien natürlich, und sie hatten auch Riemchensandalen.
Als dann die Zeit kam, wo nahezu jeder Stamm in Europa nach Italien einwandern wollte, wurde die Sockenfrage wohl gänzlich vergessen, da alle Ressourcen benötigt wurden, um den Assistenzeinsatz der Legionen an den Aussengrenzen zu finanzieren. Hat alles nix genutzt wie wir heute wissen.
Die folgenden Jahrhunderte ist dann ja fast jeder Stamm mal irgendwo ein – oder ausgewandert.
Als dieses große Reisen ein bisserl fad geworden ist, wurden die Völker von einer großen Depression ergriffen, heute bekannt als das Dunkle Mittelalter.
Ein kalter Zeitabschnitt und somit ideal für Socken und deren Verschwinden. — Aber — Niemand beschäftigte sich mit der Frage. Die Leute hatten einfach keine Zeit dafür. Ständig arbeiten, alles an die Klöster abliefern und hungern. Die Belohnung gab´s ja erst nach dem Tod.
Die Mönche hätten schon Zeit und Muße gehabt, sich mit DER Frage auseinanderzusetzen, und sie schrieben auch viele Bücher, die dann aber niemand lesen durfte. Als sich die geplagte Bevölkerung dann doch endlich zur Wehr setzte, gegen die Ausbeutung, schuf die Kirche schnell ein neues Feindbild, an dem sich das Plebs abreagieren konnte.
Die brennende Frage der Zeit war: „Gibt´s Hexen und wenn ja, wo sind sie“? Kurz darauf brannten die Menschen und nicht mehr die Frage.
Diesem Tiefpunkt folgte das Zeitalter der Entdeckungen und Erfindungen. Plötzlich bestand die Erde nicht mehr nur aus Europa. Sogar Amerika wurde entdeckt, wenn auch nur durch Zufall. Kolumbus´ Motto „Der Weg ist das Ziel“ wurde später von Citroen bekannt gemacht.
Irgendwann waren die meissten weissen Flecken auf den Landkarten getilgt, die verschwundenen Socken aber nach wie vor unauffindbar. Leonardos Mona Lisa lächelt aber so wissend und geheimnisvoll. Kannte sie die Antwort?
All die klugen Köpfe die noch folgen sollten – Newton – zu faul um auf den Baum zu klettern, wartet bis der Apfel fällt; – Darwin – philosophiert auf einer Kreuzfahrt in den Pazifik über „Die Entstehung der Arten“; die – Curies – machen eine strahlende Entdeckung, die sie alsbald das Leben kostet, Alfred Nobel mit seinem Chemiebaukasten Bombengeschäfte, bis er ein schlechtes Gewissen bekommt und den nach ihm benannten Preis erfindet.
Louis Pasteur erfindet die nach ihm benannte Milch, Ernest Oppenheimer das Diamantenkartell, sein Namensvetter tut der Menschheit Jahrzehnte später auch keinen Gefallen; – Die Rothschilds – erfinden die Börsenmanipulation in grossem Stil und nebenher auch den überteuerten Bordeaux;
Krupp erfindet zwar nicht das Rad neu, aber doch den nahtlosen Radreifen, was sich hervorragend in der Rüstungsproduktion verwenden ließ. Da er, praktisch veranlagt, an alle Parteien verkaufte wurde er steinreich wie Nobel, aber ohne dessen Gewissensbisse. Und die Socken waren im wurscht, er hat sich einfach immer neue gekauft.
Immer neue Entdeckungen und Erfindungen. Edison und die Glühbirne, Tesla und ACDC, aber der Menschheit geht deswegen kein Licht auf und die Sockenfrage bleibt ungeklärt.
Einstein bastelt eine angeblich relativ einfache Theorie, die alles erklärt, die aber kaum jemand versteht.
Moderne Supercomputer berechnen alles Mögliche sehr schnell, aber nicht einmal Google kann die Socken finden. Mehr als 39000 Treffer auf die Frage, aber keine befriedigende, wissenschaftliche Erklärung.
Nix als Vermutungen und Halbwahrheiten!
Aber Hubert hat eine Idee! Ein Lösungsansatz findet sich bei einem Österreicher. Genau betrachtet hat wohl Erwin Schrödinger die Sockenfrage wissenschaftlich gelöst ohne es zu wissen. Die Socken sind in der Maschine und auch nicht. Na gut — er hat´s mit Schachtel und Katze durchgedacht, aber das Prinzip passt.
Nach der Theorie ist keine der beiden Möglichkeiten, die für die Socken bestehen real, sofern wir nicht in die Maschine hineinschauen. Weder sind die Socken verschwunden, noch sind sie es nicht.
Der reinen Theorie der Quantenmechanik nach, befinden sich die Socken in einem unbestimmten Zustand, solange bis Hubert nachschaut.
Daraus ergibt sich aber eine endlose Kette, denn zb. Barbara, Huberts Nachbarin, weiss in ihrer Wohnung noch immer nichts Genaues, auch wenn Hubert schon in der Maschine nachgesehen hat. Solange sie nicht selbst nachsieht, stellen Huberts Wohnung, sein Bad und die Waschmaschine eine Überlagerung von Zuständen dar.
Von hier weg wird´s kompliziert. Es folgen Erklärung, Widerlegung und Disput. Schon Einstein soll daran verzweifelt sein, was seinen irren Gesichtsausdruck auf dem allseits bekannten Bild erklären mag.
Aber im Endeffekt ebnen die Socken, oder die Schachtelkatze, den Weg zur Erklärung der Funktionsweise von Leitern – Halbleitern – Nichtleitern und in weiterer Folge auch von LEDs und vielem mehr.
Für noch mehr Details empfiehlt Hubert die Lektüre des Buches: Auf der Suche nach Schrödingers Katze…